Überblick

Dem Staatlichen Bauhaus in Weimar, Dessau und Berlin gehörten in den Jahren 1919 bis 1933  weniger als 1.300 Studenten und Lehrer an. Dennoch verbreiteten sich die Ideen rasant und wurden zum wichtigsten Architektur- und Designstil des 20. Jahrhunderts. Das Projekt ImpulsBauhaus untersucht und zeigt, wie diese Entwicklung durch das globale Netzwerk unterstützt wurde, das die Bauhäusler miteinander verband.

Nach der endgültigen Schließung des Bauhauses im Jahre 1933 mussten seine Vertreter vielfach ins Exil gehen; die Bauhaus-Ideen lebten jedoch außerhalb Deutschlands und Europas weiter. Anhand der Biographien der Bauhäusler und speziell programmierten Software ist erstmals eine nahezu lückenlose Darstellung der sozialen Beziehungen der Bauhäusler möglich.

Forschungsplattform

Der Kern des Projekts, die Forschungsplattform, besteht aus einem eigens entwickelten Datenbanksystem, das seit 2008 mit relevanten Daten „gefüttert“ wird. Erfasst wurden *alle Vertreter des Bauhauses* sowie wichtige Personen in ihrem Umfeld, inklusive ihrer *Lebensabschnitte*, *Aufenthaltsorte* und bedeutender Ereignisse in ihrem Leben. Auch die *Beziehungen der Personen* untereinander wurden kategorisiert und gespeichert, wenn sie etwa in einem Arbeitsverhältnis zueinander standen oder wenn die Personen eine Freundschaft verband. Aus diesen Daten können die Erkenntnisse zum sozialen Netzwerk gewonnen und grafisch dargestellt werden. 
Die Forschungsplattform umfasst zum Jahresanfang 2009 mehr als *4.500 Personeneinträge, über 7.000 Lebensabschnitte und über 1.400 Personenbeziehungen*. Die Daten stammen hauptsächlich aus der Dissertation von *Dr. Folke Dietzsch „Die Studierenden am Bauhaus“* aus dem Jahr 1991, der aber weder soziale Beziehungen noch die Lehrenden untersuchte.


Informationsvisualisierung

Eine wesentliche Stärke des Projekts ImpulsBauhaus liegt in der konzeptionellen Verknüpfung von kunsthistorischer Forschung und medialer Vermittlung. 
Initiiert von einem versierten Gestalter und einem erfahrenen Ingenieur will das Projekt ImpulsBauhaus nicht nur bei der kunsthistorischen Arbeit, sondern auch bei der Vermittlung der Inhalte neue Wege gehen. So sollen die neuen, aber auch traditionellen Medien auf ihr Vermittlungspotential für umfangreiche und komplexe Informationen in einem Ausstellungskontext befragt werden. 


Ausstellungen

Erste Ergebnisse des Projekts können seit Mai 2009 im white.cube.09 an der Bauhaus-Universität Weimar besichtigt werden. 
Das Herzstück der Ausstellung bildet ein großer Touchscreen, der auch auf das Auflegen von Objekten reagiert. Zudem werden an den Innenwänden des white.cube.09 beispielhaft Ergebnisse der Recherche visualisiert.